Der Chef der IG Bergbau Chemie Energie (IG
BCE), Michael Vassiliadis, hat den Energieversorger RWE davor
gewarnt, nach dem Rodungsstopp im Hambacher Forst betriebsbedingte
Kündigungen auszusprechen. „Das werden wir nicht akzeptieren. Wir
wollen das über bekannte Instrumente wie Frühverrentung und
natürliche Fluktuation hinbekommen“, sagte er der Düsseldorfer
„Rheinischen Post“ (Dienstag). Er könne nachvollziehen, dass RWE-Chef
Rolf Martin Schmitz sich angesichts der weitgehenden
Gerichtsentscheidung alle Optionen offenhalten müssen. „Zur Wahrheit
gehört leider, dass in den vergangenen Jahren bereits massiv
Arbeitsplätze in der Branche sozialverträglich abgebaut wurden. Das
hat den Spielraum verengt. Daher sage ich ja: Die Politik ist mit im
Boot. Schließlich ist sie Mitverursacher. Ich erwarte, dass alle, die
nun jubeln oder zumindest die Folgen des Urteils billigend in Kauf
nehmen, bereit sind, ihren Teil der Rechnung zu bezahlen.“
Vassiliadis übte harsche Kritik an den Aktivisten im Hambacher
Forst: „Dass Aktivisten, die einen Wald mit Baumhäusern zubauen,
romantisiert werden, ist schon schräg.“ Dadurch sei der Wald nicht
einmal mehr für die gern bemühten 36 verbliebenen Fledermaus-Paare
noch ein adäquater Rückzugsraum. „Wenn die Aktivisten nun wieder
jahrelang Zeit haben, sich neu einzurichten, dann erleben wir das
gleiche Spiel noch einmal. Ich habe nichts gegen Proteste. Aber was
sich dort abspielt, hat eine neue Qualität.“
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