Der Chef der IG Bergbau Chemie Energie (IG
BCE), Michael Vassiliadis, hat sich unzufrieden mit der Umsetzung der
Energiewende gezeigt. Der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Mittwochsausgabe) sagte er: „Derzeit bauen wir einfach ein
Windrad oder eine Solarzelle nach der anderen. Der Gedanke, dass man
so zu einem Zeitpunkt X ohne Brennstoff auskommen könnte, ist zwar
faszinierend. CO2-mäßig sind wir aber erst einmal in einer
Sackgasse.“ Deutschland werde – auch wenn dies „den CO2-Romantikern“
ein Dorn im Auge sei – auf absehbare Zeit auf die Braunkohle
angewiesen sein. „Wir werden im rheinischen Braunkohlerevier und in
der Lausitz noch sehr lange Kohle abbauen“, so der IG BCE-Chef. Dies
sei die günstigste und die einzige noch marktfähige Stromerzeugung.
Die Politik müsse die Kraftwerksbetreiber aber etwa durch die
Einführung eines Kapazitätsmarktes unterstützen, da diese ansonsten
angeschlagen blieben. „Dann bleibt wenig anderes übrig, als zu
rationalisieren. Oder wie es RWE jetzt getan hat: mit dem Verkauf des
Gas-Versorgers DEA das Tafelsilber einmalig zu versetzen“, warnte
Vassiliadis. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien kritisierte
Vassiliadis die Pläne der großen Koalition: „Wir sind jetzt schon bei
einem Anteil der erneuerbaren Energien von 24 Prozent. Die weiteren
Ausbauzahlen, die da jetzt in den Koalitionsvertrag reingeschrieben
wurden, sind gigantisch“ so der IG BCE-Chef. „Zumal es noch überhaupt
keinen realistischen Zeitkorridor gibt, wie die tatsächlich erreicht
werden sollen, ohne das Gesamtsystem zu überfordern.“
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