Angesichts des drohenden Arbeitsplatzverlustes
durch Digitalisierung und Mobilitätswende in der Metall- und
Elektroindustrie verlangt die IG Metall Hilfe vom Staat. Der Erste
Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, sagte der Düsseldorfer
„Rheinischen Post“ (Dienstag): „Es kann keinem daran gelegen sein,
dass durch sich wandelnde Geschäftsmodelle in der Automobilbranche
und die voranschreitende Digitalisierung Hunderttausende Menschen
ihren Job verlieren.“ Natürlich seien in erster Linie die Arbeitgeber
gefordert, aber gerade die kleineren und mittleren Unternehmen
schafften das nicht allein. Hofmann schlug ein sogenanntes
Transformations-Kurzarbeitergeld vor. „Einerseits handelt es sich um
eine Lohnersatzleistung, damit die Beschäftigten bei wegbrechenden
Aufgaben weiter ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Darüber
hinaus sollen die Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen komplett
übernommen werden.“ Die berufliche Qualifizierung müsse für 24 Monate
gefördert werden. Bei berufsbegleitender Qualifizierung mit
teilzeitiger Tätigkeit im Betrieb könne sich der Zeitraum auf 36
Monate verlängern.
Mit Blick auf die Kosten sagte Hofmann: „Wenn die Alternative
Arbeitslosigkeit ist, ist der Staat gut beraten, schon früher
anzusetzen.“ Das Kurzarbeitergeld solle aus Beitragsmitteln der
Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Diese befände sich
derzeit mit Rücklagen von etwa 20 Milliarden Euro in einer guten
finanziellen Situation.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell