Rheinische Post: Jean-Claude Juncker fordert EU-Haushalt zum Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit

Der scheidende Eurogruppenchef Jean-Claude
Juncker hat mehr Solidarität unter den Mitgliedern der Euro-Zone
angemahnt. „Viele Staaten der Eurozone könnten sich noch
solidarischer benehmen“, sagte Juncker der „Rheinischen Post“
(Samstagausgabe). Die Eurozone brauche einen eigenen Haushalt, aus
dem etwa gezielt der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit
unterstützt werden könne, forderte Juncker. Deutschland hatte dieses
Vorhaben beim jüngsten EU-Gipfel verhindert. Gelinge es nicht, die
Arbeitslosigkeit einzudämmen, drohten soziale Unruhen in Europa,
fürchtet Juncker: „Ich warne davor, die Tragödie der
Massenarbeitslosigkeit und ihre Risiken für den sozialen Frieden zu
unterschätzen.“ Einen Schuldenschnitt für Zypern schloss Juncker
kategorisch aus: „Wir haben versprochen, dass wir eine
Privatgläubigerhaftung nur für den Sonderfall Griechenland anwenden.
Wenn wir den Forderungsverzicht privater Gläubiger jetzt auch bei
Zypern ins Auge fassen, wird das die Glaubwürdigkeit der Eurozone
zerstören.“ Juncker wird als Eurogruppen-Chef am Montag durch den
Niederländer Jeroen Dijsselbloem abgelöst. Seinem Nachfolger rät er,
„solide zu sein und sich nicht zum Werkzeug einzelner Staaten machen
zu lassen“.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Weitere Informationen unter:
http://