Justizexperten beklagen eklatante
Sicherheitsmängel in der Justizvollzugsanstalt Aachen. Dort war in
der vergangenen Woche ein JVA-Bediensteter von einem Gefangenen
schwer verletzt worden, als er die Zellen für die Freistunde
aufgeschlossen hatte. Wie die „Rheinische Post“ und die
„Bild-Zeitung“ übereinstimmend berichten (Donnerstagausgabe), sei das
Opfer zum Zeitpunkt des Angriffs mit 20 Gefangenen allein auf dem
Flur gewesen. Peter Biesenbach, Vize-Chef der CDU-Landtagsfraktion,
sprach von einem „Skandal“ und legte der Anstaltsleiterin den
Rücktritt nahe. Die Zustände seien „ein klarer Verstoß gegen die
Sicherheitsrichtlinien des Justizministeriums“, kritisierte
Biesenbach. Dort sei geregelt, dass nicht mehr als drei Häftlinge mit
einem Gefangenen allein sein dürften. Nach der Attacke habe der Täter
jederzeit mit dem Schlüssel des verletzten Wachmannes bis zum Tor
gelangen oder eine Geisel nehmen können, so Biesenbach. Auch der Bund
Strafvollzugsbeamten warnte davor, dass die Sicherheit in der JVA
Aachen leichtfertig aufs Spiel gesetzt werde.
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