In der Debatte um Burkas in der Öffentlichkeit
hat sich Justizminister Heiko Maas (SPD) dafür ausgesprochen, dass
Behördengänge ohne Vollverschleierung erledigt werden sollen.
„Nachvollziehen kann ich, dass man schon aus ganz praktischen Gründen
nicht vollverschleiert in Behörden gehen kann, um seine Anliegen
vorzutragen. Wer dort erscheint, muss sich identifizieren und
ausweisen – das geht nicht ohne Weiteres mit einer
Vollverschleierung“, sagte Maas der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Bezogen auf Mütter, die ihre
Kinder aus der Kita abholen, sagte Maas: „Losgelöst von der
Verbotsdebatte: Die Erzieherinnen und Erzieher sollten zumindest
erkennen können, wer die Kinder abholt.“ Grundsätzlich meint Maas:
„Die Burkadebatte hat nichts mit innerer Sicherheit zu tun, sondern
ist eine Frage der Integration. Und: Wir müssen nicht alles
verbieten, was uns nicht gefällt.“
Die Sendung von Anne Will, in der am vergangenen Sonntag eine
vollverschleierte Frau auftrat, kritisierte Maas: „Es hilft nicht,
eine Frau einzufliegen, die in der Burka vor laufenden Kameras
Millionen Zuschauern den Eindruck vermittelt, in diesem Land sehe man
an jeder Ecke vollverschleierte Frauen. Das erzeugt ein völlig
falsches Bild.“ Maas betonte zugleich: „Eine solche Einladung
auszusprechen, unterliegt allein der Entscheidungsfreiheit der
Medien.“
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