Bei großem öffentlichen Interesse sollen 
Gerichtsprozesse künftig per Video in einen Nebenraum übertragen 
werden, damit alle interessierten Medien darüber berichten können. 
Einen entsprechenden Beschluss will die am Mittwoch und Donnerstag in
Stuttgart tagende Justizministerkonferenz fassen. „Die Menschen haben
ein berechtigtes Interesse zu erfahren, wie gerichtliche 
Entscheidungen zustande kommen“, sagte NRW-Justizminister Thomas 
Kutschaty (SPD) der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ 
(Mittwochausgabe). „Der Zugang zu den hierfür erforderlichen 
Informationen ist Voraussetzung für die Kontrolle und Transparenz der
Rechtsprechung.“ Die Debatte um eine Video-Übertragung war zuletzt 
zum Auftakt des Prozesses gegen das rechtsextreme Terrornetzwerk NSU 
im Frühjahr 2013 aufgekommen. Damals wurden Berichterstatter-Plätze 
für die Medien  verlost. „Wir haben es beim Auftakt des NSU-Prozesses
in München erlebt, dass Pool-Bildungen und Beschränkungen zum Zugang 
zum Recht oftmals als arrogant aufgefasst werden“, sagte Kutschaty.
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