Für den Erzbischof von München und Freising,
Reinhard Kardinal Marx, ist Atomenergie „Teufelszeug“. Marx, ein
Mitglied der von Kanzlerin Merkel einberufenen Ethikkommission
Kernenergie, meinte im Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Freitagausgabe): Schon Kardinal Höffner habe 1980
auf die ungeheuren Risiken der Atomenergie, auf die unabschätzbaren
Folgen für kommende Generationen hingewiesen. Es sei
Mehrheitsposition in der Kirche, aus dieser Energiegewinnung
auszusteigen. Ebenso wie bei der Nutzung der Kernenergie
überschreitet der Mensch nach Ansicht des Münchner Kardinals auch in
der Embryonenforschung eine Grenze, die er nicht überschreiten darf,
indem er zwischen lebenswertem und lebensunwertem Leben unterscheiden
wolle. Auch zum Militäreinsatz der Nato in Libyen nahm Marx eine
differenziert kritische Position ein: Waffeneinsatz als Nothilfe für
Menschen, die sonst massakriert würden, das erscheine ihm
nachvollziehbar. Aber Krieg zu führen, um einen Diktator abzusetzen,
„da hätten wir viele Anlässe für militärisches Einschreiten“.
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