Rheinische Post: Kassen sollen gesunde Lebensweise künftig belohnen

Wer gesund lebt, soll künftig von seiner
Krankenkasse dafür belohnt werden. Das geht aus dem Entwurf des neuen
Präventionsgesetzes hervor, der der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Montagausgabe) vorliegt. „Jede Krankenkasse ist
damit in der Regel verpflichtet, in ihrer Satzung Boni als
finanzielle Anreize für ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer
Versicherten vorzusehen“, heißt es in dem Gesetzentwurf. Damit werde
die bisherige Kann- zu einer verpflichtenden Soll-Bestimmung. Für die
Nutzung betrieblicher Angebote zur Gesundheitsförderung soll es Boni
sowohl für die Arbeitgeber als auch die Versicherten geben. Das
Gesetz will die Prävention deutlich früher beginnen lassen als
bisher. „Eine krankheitsorientierte ärztliche
Gesundheitsuntersuchung, die vorrangig auf die Führerkennung einer
bereits eingetretenen Erkrankung ausgerichtet ist, greift zu kurz“,
zitiert die Zeitung aus der Begründung zur Novelle. Auf Kritik bei
den Kassen trifft die Vorschrift, wonach die Kassen in Zukunft 35
Millionen Euro an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
zahlen sollen. „Bundesweite Plakataktionen, Hochglanzbroschüren und
Ermahnungen oder Präventionsangebote nach dem Gießkannenprinzip gehen
häufig am Bedarf vorbei“, sagte AOK-Bundesverbandschef Jürgen
Graalmann der Zeitung. Zielführender wäre es, auf Basis der
regionalen Besonderheiten „passgenaue Präventionslösungen“ zu finden.
„Ein besonderes Augenmerk muss dabei neben dem betrieblichen
Gesundheitsmanagement auch auf sozial benachteiligte und belastete
Gruppen gelegt werden“, so Graalmann.

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