Der Chef der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung, Andreas Köhler, rechnet angesichts der geplanten
Einführung einer Kostenerstattung zur Abrechnung von Arztbesuchen mit
einem starken Rückgang der Zahl der Arztpraxen in Deutschland. „Ich
gehe davon aus, dass sich bei flächendeckender Kostenerstattung die
Zahl der Arztpraxen um rund 25 Prozent reduzieren wird“, sagte Köhler
der „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). Dennoch spricht er sich für
die Kostenerstattung aus, bei der Patienten die Arzt-Rechnung
bezahlen und die Kosten von ihrer Krankenkasse erstattet bekommen:
„Bislang lastet die Kostensteuerung immer auf dem Arzt. Ich halte es
aber für notwendig, dass auch der Versicherte Eigenverantwortung
übernimmt.“ Aus Sicht Köhlers wird durch die Kostenerstattung der
Wettbewerb gestärkt: „Die Einführung der Kostenerstattung bedeutet
auch, dass es mehr Wettbewerb unter den Ärzten geben wird. Wenn sich
die Zahl der Arztbesuche reduziert, müssen die Ärzte stärker um ihre
Versicherten werben.“ Köhler rechnet damit, dass eine
flächendeckenden Kostenerstattung ein kostenbewusstes Verhalten der
Versicherten auslöst und die Zahl der Arztbesuche um 20 bis 25
Prozent zurückgeht.
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