Rheinische Post: Kein Ersatz für den Arzt Kommentar Von Kirsten Bialdiga

Baden-Württemberg hat als erstes Bundesland die
Berufsordnung für Ärzte geändert. Dort können Patienten seit einiger
Zeit im Rahmen eines Modellversuchs in einer Video-Sprechstunde
telemedizinisch betreut werden. Bei den Patienten handelt es sich
insbesondere um Gefängnisinsassen. Die NRW-Landesregierung beobachtet
das Experiment genau. Auch hier fehlen in den Gefängnissen Ärzte.
Sollte der Versuch zur Zufriedenheit verlaufen, dürfte die Debatte um
Telemedizin neu aufflammen. Die Video-Sprechstunde als Ersatz für den
Arztbesuch? Generell muss gelten: Telemedizin kann den persönlichen
Arztbesuch nicht ersetzen. Für eine zuverlässige Diagnose ist das
direkte Gespräch und die körperliche Untersuchung eines Patienten
unerlässlich. Es gibt aber durchaus Probleme, die sich genauso gut in
einer Video-Sprechstunde klären lassen. Rückfragen nach einem
Arztbesuch etwa oder die Einnahme von Medikamenten. Bevor jedoch
ernsthaft über eine Ausweitung der Telemedizin diskutiert wird, ist
vor allem eine Frage zu beantworten: Wie sicher sind die
Patientendaten?

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