Rheinische Post: Kernenergie-Ausstieg: IG BCE-Chef Michael Vassiliadis fordert neuen „Solidaritätszuschlag“

Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft IG
BCE, Michael Vassiliadis, schlägt ein staatlich finanziertes Programm
speziell für Wärmedämmung und andere Ökoprojekte vor. Es solle
jährlich rund fünf Milliarden Euro betragen, erklärt er im Interview
mit der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Samstagsausgabe). Damit sollten genau die CO2-Mengen eingespart
werden, die die deutsche Stromwirtschaft nach einem weitgehendem
Ausstieg aus der Kernernergie zusätzlich emittieren könnte.
„Deutschland hat sich eine CO2-Reduktion von 40 Prozent bis 2020
vorgenommen. Wenn nun die Kernkraftwerke schneller als bisher
erwartet vom Netz gehen, werden wir sie zum Teil durch Kohle- und
Gaskraftwerke ersetzen müssen“, sagte Vassiliadis. Um trotzdem
genügend CO2 zu sparen, müsse unter anderem der Energieverbrauch
gesenkt werdensenken. Vassiliadis: „Wir schlagen zum Beispiel vor,
gezielt die Wärmedämmung von Häusern zu verbessern. Das kostet viel
Geld. Deshalb brauchen wir ein Förderprogramm in der Größenordnung
von fünf Milliarden Euro jährlich. Diese Summe können wir mit dem
Klima-Cent einsammeln.“ Dabei ist für den Sozialdemokraten klar, dass
das Programm wie der „Solidaritätszuschlag“ als Zuschlag auf die
Einkommensteuer finanziert werden soll.Vassiliadis ist Mitglied in
der neuen Ethik-Kommission zur Zukunft der Atomenergie.

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