NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann hat mit
Ditib viel Geduld. Erst versäumt es der deutsch-türkische Verband,
sich von einem Comic zu distanzieren, der den Märtyrertod
verherrlicht. Jetzt wird auch noch bekannt, dass Ditib-Vertreter
Anhänger der Gülen-Bewegung diskriminieren und diffamieren.
NRW-Innenminister Ralf Jäger hat die Konsequenz gezogen und die
Zusammenarbeit mit Ditib bei einem Anti-Salafismus-Projekt beendet.
Anders die Schulministerin. Sie will sich von Ditib in Fragen des
islamischen Religionsunterrichts weiter beraten lassen. Bei einem
Projekt für Jugendliche ist Ditib also untragbar – auf den
Schulunterricht aber darf der Verband weiter Einfluss nehmen?
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft tut sich schwer damit, den
Widerspruch aufzulösen. Kinder sollen nicht in Hinterhofmoscheen
unterrichtet werden, sondern in deutschen Schulen, sagt sie. Die
Vorfälle zeigen jedoch, wie weit Ditib schon abgedriftet ist. Der
Verband wird zum Problem für die Akzeptanz des islamischen
Religionsunterrichts. Die Landesregierung muss zu einer klaren
Haltung finden.
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