Rheinische Post: Klassenfahrten-Problem Kommentar Von Thomas Reisener

Wer eine Weltanschauung haben will, muss sich
die Welt anschauen. Deshalb sind Klassenfahrten ein wichtiger
Bestandteil schulischer Bildung. Natürlich müssen Lehrer ihre dabei
anfallenden Spesen erstattet bekommen. Für sie sind Klassenfahrten
schließlich Dienstreisen. Schlimm, dass erst ein Gericht diese
Banalität betonen musste. Das Land hat die Mittel für Klassenfahrten
daraufhin aufgestockt. Aber auch der neue Etat scheint zu knapp. In
Scharen greifen NRW-Schulen zu fragwürdigen Manövern: Manche lassen
sich von den Reiseveranstaltern mit Freiplätzen für Lehrer ködern,
andere zapfen für die Lehrer-Spesen ihre Fördervereine an. Viele
Lehrer bleiben auch immer noch auf den Spesen sitzen. „Freiwillig“.
Weil die Klassenfahrten sonst platzen. Laut Ministerium lässt sich
mit dem neuen Etat „ein angemessenes Schulfahrtenprogramm
durchführen“. Die Schulen sehen das anders. Also sollte das
Ministerium entweder die Mittel aufstocken oder genauer definieren,
welche Fahrten verzichtbar sind. Das ist die Behörde den Schulen
schuldig.

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