Es ist relativ simpel, hasserfüllte
Abscheulichkeiten in die Welt zu setzen. Eine Spraydose, begrenzte
Kenntnisse in der Rechtschreibung und der Schutz der Dunkelheit
reichen aus. Dann steht eines Morgens „Jude“ am Redaktionsgebäude
einer Zeitung, versehen mit einem Hakenkreuz. Und obwohl gleich klar
wird, wie feige, wie geistlos und wie roh die Urheber solcher
Botschaften sein müssen, ist man einen Moment lang betroffen. Weil
unweigerlich Bilder in einem aufsteigen: Vor mehr als acht
Jahrzehnten begann mit solchen Schmierereien der Untergang der
Freiheit in Deutschland. Die „Lausitzer Rundschau“ berichtet seit
Jahren mutig und preisgekrönt über die Umtriebe von Neonazis in
Brandenburg. Was immer die Sprayer bezwecken wollten, die gestern die
Lokalredaktion in Spremberg besudelten – das Resultat dürfte kaum das
erhoffte sein: Nicht nur in der Lausitz wollen und werden sich die
Leute von solchen Aktionen nicht einschüchtern lassen. Gerade weil
sie wissen, was rohe, geistlose und feige Gestalten in diesem Land
schon einmal angerichtet haben.
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