Das familienfreundliche Panzerbataillon – welch
scheinbar absurde Verbindung. Doch Ursula von der Leyen trifft die
Kritik zu Unrecht, sie sei eine „Familienverteidigungsministerin“,
habe also den Wechsel vom Familien- ins Wehrressort noch nicht
wirklich vollzogen. Es wird nämlich höchste Zeit, dass sich jemand um
den inneren Zustand der Bundeswehr kümmert. Menschen sind allemal
wichtiger als Kampfdrohnen. Die smarte Politikerin hat erkannt, was
es anzupacken gilt: Die Streitkräfte sind durch immer neue Reformen
mit Umgliederungen und Standortschließungen verunsichert; die
Scheidungsrate ist, auch wegen der Auslandseinsätze, extrem hoch.
„Vater oder Mutter versetzt, Kind sitzengeblieben“ ist einer der
lapidaren Sätze, mit denen die Probleme der Soldatenfamilien
umschrieben werden. Und es ist eine Binsenweisheit, dass die
Bundeswehr nach Ende der Wehrpflicht aus der allgemeinen Wahrnehmung
rutscht. Von der Leyens „weiche Ideen“ sind daher nicht nur bloße
Fürsorge, sondern dienen auch der langfristigen Einsatzbereitschaft
der Bundeswehr.
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