Rheinische Post: Kommentar / Berauscht = VON HOLGER MÖHLE

Der Drogenbeauftragten der Bundesregierung,
Marlene Mortler, ist auch in den vergangenen zwölf Monaten die Arbeit
nicht ausgegangen. In Deutschland wird weiter getrunken, geraucht,
gekifft und in sozialen Medien gedaddelt – zu oft im ungesunden Maß.
Wobei zu fragen ist, was sozial an neuen Medien ist, wenn beinahe
jedes zehnte Kind angibt, ausschließlich über Social Media mit
Freunden zu kommunizieren. Internetabhängigkeit ist ein längst nicht
mehr zu leugnendes Phänomen der Netz-Gesellschaft. Trotzdem ist
Alkohol immer noch Droge Nummer eins in Deutschland: 18 Prozent der
Männer und 14 Prozent der Frauen trinken Mengen in der Kategorie
„riskant“. Positiv: Der riskante Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist
seit 2007 um etwa zwei Drittel zurückgegangen. Auch Rauchen hat trotz
Gesundheits- und Biowelle weiter starke Anziehungskraft – bei
insgesamt rückläufiger Tendenz. Der Staat verdient über Tabak- und
Alkoholsteuer auch an der Sucht, muss am Ende aber für die immensen
Folgekosten teuer bezahlen. Nicht einmal ein Nullsummenspiel.

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