Rheinische Post: Kommentar / Bitte mehr fürs Geld = Von Maximilian Plück

Nichts ist einfacher, als reflexartig über eine
Preiserhöhung im Nahverkehr zu zetern. Nach dem Motto: „Wie in jedem
Jahr drehen die da oben beim VRR an der Preisschraube und verleiden
uns Kunden das ohnehin unliebsame Bahnfahren noch zusätzlich.“ Wer
sich stattdessen die Fakten anschaut, wird feststellen, dass der VRR
mit Augenmaß gehandelt hat. Im Durchschnitt 2,3 Prozent mehr gehen
bei einem allein durch die im öffentlichen Dienst steigenden Löhne
deutlich größeren Personalkostenblock in Ordnung. Der VRR könnte sich
das Gemeckere über steigende Ticketpreise aber auch ersparen, wenn
der Kunde einen echten Mehrwert durch die Preiserhöhung erkennen
könnte. An dafür nötigen Zukunftsprojekten mangelt es nicht. Da wäre
etwa die kilometergenaue Abrechnung per Smartphone, die zwar 2017
getestet werden soll, doch bis zu deren flächendeckender Einführung
es noch lange hin ist. Der VRR muss bei der Digitalisierung viel mehr
aufs Tempo drücken, um potenzielle Kunden nicht an aufstrebende
Start-ups wie Uber, MyTaxi und Co. zu verlieren.

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