Auf den öffentlichen Dienst kommen massive
Probleme zu. In den kommenden Jahren gehen die geburtenstarken
Jahrgänge in Rente oder in Pension. Im ohnehin schon starken
Wettbewerb mit der freien Wirtschaft, die oftmals attraktivere
Bedingungen bietet, dürfte es dann noch viel schwieriger werden,
geeignetes Fachpersonal zu finden. Doch eben dies benötigt der Staat,
um zu funktionieren. Die Lösung dafür wird nicht allein sein, die
Gehälter unter Einsatz massiver Warnstreiks in die Höhe zu schrauben.
Zumal das so manche unter Kassenkrediten ächzende Kommune überfordern
kann, so dass sie Gebühren erhöhen oder Leistungen streichen müsste.
Statt nur auf höhere Löhne zu setzen, hätten Verdi und Co. hitzig
diskutierte Themen wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
aufgreifen und – stärker noch als die Industriegewerkschaften –
moderne Tarifverträge entwickeln können. Würde sich der Staat in
diesem Bereich als vorbildlich präsentieren, könnte das für so
manchen Vertreter der Generation Y und Z ein Argument sein, bei Bund
und Kommunen anzuheuern, statt in die Privatwirtschaft zu gehen. Die
Gewerkschaften haben in dieser Tarifrunde eine große Chance verpasst.
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