Rheinische Post: Kommentar / Das 160-Milliarden-Ding = Von Birgit Marschall

In Umfragen befürworten 80 Prozent der Bürger
das Rentenpaket der großen Koalition, darunter auch auffallend viele
jüngere Leute. Warum? Weil sie ihren Müttern und Vätern von Herzen
bessere Renten gönnen. Aber dass sie selbst dafür im Rest ihres noch
langen Erwerbslebens spürbar höhere Rentenbeiträge bezahlen müssen
und ihre eigene Rente noch viel geringer ausfallen wird als ohnehin
vorgesehen, wollen viele nicht sehen. Andere schert es nicht – frei
nach dem Motto: Was interessiert mich denn jetzt schon die Rente? Ich
bin doch erst 30! Das allerdings ist ein verhängnisvolles
Missverständnis. Es geht hier nicht um irgendein jugendfernes Thema,
nur weil die Überschrift „Rentenpaket“ lautet. Hier geht es um eine
knallharte Umverteilung zugunsten älterer Wähler-Generationen: 160
Milliarden Euro werden den Jüngeren bis 2030 zusätzlich genommen und
den Älteren gegeben. Begünstigt werden Ältere, die häufig bereits ein
gutes Alterseinkommen erwarten. Belastet werden die Jüngeren in
doppelter Hinsicht: Mit höheren Beiträgen und einer abermals
gekürzten gesetzlichen Rente für sie selbst.

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