Norbert Blüm wurde einst nicht müde zu
versichern: „Die Rente ist sicher.“ Über deren Höhe hat sich der
frühere Arbeitsminister allerdings nicht ausgelassen. Inzwischen weiß
jeder: Wenn die Bevölkerung immer älter wird und zugleich die Zahl
der Arbeitnehmer (und damit der Einzahler in die Rentenkasse)
abnimmt, gibt es ein Problem: Das Netto-Rentenniveau ist bereits
unter 50 Prozent gesunken und wird weiter abschmelzen. Das sind keine
rosigen Aussichten für alle, die in den nächsten Jahren in Rente
gehen. Die Politik muss gegensteuern. Aber wie? Die Erhöhung der
Beitragssätze ist wohl die schlechtere Variante, denn sie belastet
Arbeitnehmer und -geber. Im Übrigen leisten die Arbeitnehmer bereits
einen beträchtlichen demografischen Beitrag, indem sie schrittweise
bis 67 arbeiten oder andernfalls Einbußen in Kauf nehmen. Bleibt als
„Stellschraube“, die Rentenkasse von versicherungsfremden Leistungen
zu befreien. Hier ist an erster Stelle die Mütterrente zu nennen, die
sechs Milliarden Euro im Jahr kostet. Die Mütterarbeit verdient
fraglos Anerkennung, aber dies ist eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe – und muss daher aus dem Steueraufkommen finanziert werden.
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