Erst fliegt der ADAC mit manipulierten
Abstimmungen für Auto-Oskars auf, dann muss er auch noch den
Missbrauch seiner mit Spenden und Krankenkassengeldern finanzierten
Hubschrauber zugeben. Was kommt als nächstes? Selten hat eine
Institution in so kurzer Zeit so viel Ansehen verloren. Das Image vom
gemeinnützigen Verein, der nur die Autofahrer vor den Gefahren der
Straße und der Politik schützen will, ist er jedenfalls los.
Plötzlich wird der ADAC als milliardenschweres Wirtschaftsunternehmen
sichtbar, das wie jede große Organisation in erster Linie seine
Existenz sichern will. Das Geschäftsmodell des ADAC ist eben nicht
Verbraucherschutz, sondern politische Macht. Das zeigt auch sein
bisheriger Umgang mit den Skandalen. Der Rücktritt eines
Pressesprechers reicht nicht. Längst müssten auch Präsidium und
Geschäftsführung reagiert haben. Vielleicht nicht gleich mit
Rücktritt. Aber die Chefs sollten die 19 Millionen Mitglieder
wenigstens fragen, ob sie deren Interessen trotz der Skandale noch
vertreten dürfen. Mit einer Sonderwahl könnten die Granden beweisen,
dass ihnen der Mitgliederauftrag wichtiger ist als die Macht. Und
nebenbei, dass der ADAC auch zu manipulationsfreien Abstimmungen
fähig ist.
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