Andreas Hollstein ist ein Politiker, wie ihn 
sich Bürger wünschen. Engagiert, pragmatisch, seinen Überzeugungen 
folgend. In einer Phase, in der die Wut auf Flüchtlinge anschwoll, 
entschied der Bürgermeister der Kleinstadt im Sauerland, mehr 
Flüchtlinge aufzunehmen, als es der Verteilschlüssel für Altena 
vorsah. Hollstein wurde zur Hassfigur für wütende Rechte. Nun hat ihn
mutmaßlich einer dieser Fremdenfeinde angegriffen. Einem türkischen 
Imbissbesitzer ist es zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert 
ist. Erinnerungen an das Messerattentat auf Kölns Oberbürgermeisterin
Reker vor zwei Jahren werden wach. Wer sich in ein Amt wählen lässt, 
ist heute bestenfalls Opfer von Häme und Wutmails, schlimmstenfalls 
von Attacken. Der Respekt vor Amts- und Mandatsträgern sinkt rapide. 
Eine gefährliche Entwicklung für einen Staat, der nur durch das 
Engagement der Vielen in den Räten und Rathäusern funktioniert. 
Deshalb ist jetzt nicht nur Härte von Polizei und Justiz gegen die 
Täter gefragt. Gebraucht wird der Mut der Mehrheit in der 
Bürgerschaft, öffentlich Zeichen zu setzen und Menschen wie Andreas 
Hollstein ihrer Unterstützung zu versichern. Wenn sich der Hass 
durchsetzt, finden wir bald keine Interessenten mehr für öffentliche 
Ämter.
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