Als der frühere FDP-Gesundheitsminister Daniel
Bahr nach einer einjährigen Auszeit in den USA zur Allianz wechselte,
nannten Sozialdemokraten und Grüne dies „unerträglich“ und
„skandalös“. Ähnlich scharf waren die Reaktionen beim möglichen
Interessenkonflikt des Medienmanagers und Fast-Medienministers
Stephan Holthoff-Pförtner, den die SPD als „absurd“ kritisierte. Der
moralische Anspruch ist hoch auf der linken Seite des Spektrums. Nur
nicht, wenn es um die eigene Karriere geht. Die Grüne Britta Steffens
wechselte vom Gesundheitsministerium zu einer Krankenkasse und soll
nur auf Druck der Ethikkommission der Landesregierung die Karenzzeit
von einem Jahr eingehalten haben. Sie übernimmt ihre Aufgabe ab Juli.
Ex-Wirtschaftsminister Garrelt Duin sieht das nicht so eng und
wechselt schon jetzt zu Thyssenkrupp. Seinen ursprünglichen Plan, bei
der skandalgeplagten Rüstungssparte des Stahlkonzerns einzusteigen,
durchkreuzten ausgerechnet die Gewerkschafter. Die SPD-Basis
schüttelt sich bei so viel inhaltlicher Flexibilität. Aber man ist ja
einiges gewohnt.
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