Der irische Billigflieger Ryanair hat nicht
völlig unrecht mit seiner Kritik daran, wie die Politik sich in die
Krise bei Air Berlin einmischt: Ja, es stimmt, dass der Bund und die
NRW-Landesregierung erreichen wollen, dass Lufthansa große Teile von
Air Berlin schluckt. Das würde Tausende Jobs sichern, und es würde
die Branche stabilisieren. Nachteil ist aber aus Sicht der Kunden,
dass Europas günstigste Airline Ryanair erst einmal keine Startrechte
in Düsseldorf erhält. Nun muss die Politik Forderungen an Lufthansa
stellen. Wenn der Marktführer in der NRW-Hauptstadt schon große Teile
der Flugrechte seines hiesigen Hauptkonkurrenten übernehmen darf,
sollte er diese nutzen, um attraktive Strecken anzubieten. Lufthansa
und Eurowings müssen sich also dazu bekennen, eine Reihe der
Langstreckenverbindungen von Air Berlin wie nach Miami, San Francisco
oder Boston wirklich lange Zeit fortzuführen. Würde Lufthansa dagegen
die Slots in Düsseldorf fast nur nutzen, um europäische Strecken und
Zubringerflüge zu den zwei globalen Drehkreuzen in Frankfurt und
München anzubieten, wäre dies ein Problem: Düsseldorf würde als
Ergebnis des Abstieges von Air Berlin fast zum Provinzairport
degradiert.
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