Allein in dieser Wahlperiode steigt der
Beitragssatz zur Pflegeversicherung um einen halben Prozenpunkt. Das
spült jährlich fünf Milliarden Euro zusätzlich in die Kassen.
Normalerweise ist ein solcher Beitragssprung in einer
Sozialversicherung ärgerlich. In der Pflege war er notwendig.
Gesundheitsminister Hermann Gröhe investiert das zusätzliche Geld
gezielt. Insbesondere Demenzkranke profitieren. Dennoch bleibt der
Eindruck zurück: Das reicht nicht. Die Pflege ist ein Fass ohne
Boden. Den Zustand, dass Pflegebedürftige und Angehörige angeben, sie
seien rundum gut versorgt, wird man nicht erreichen können. Das liegt
am Teilkasko-Konzept der Pflegeversicherung: Sie deckt eben nur einen
Teil des Risikos Pflege ab. Ohne finanzielle Eigenleistung der
Betroffenen und in den meisten Fällen ohne aufopfernde Hilfe der
Angehörigen läuft es nicht. Schon heute ist die Lage angespannt. Wenn
die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigt, wird man Kreativität
und Pragmatismus zur Versorgung der Menschen benötigen. Mit Geld
allein geht es nicht.
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