Rheinische Post: Kommentar / Endlich mehr Hilfe für Ebola-Krisengebiete = Von Eva Quadbeck

Die Verbreitung des Ebola-Virus ist zu lange
unterschätzt worden. Die Weltgesundheitsorganisation, die im Fall der
Schweinegrippe rasch und umsichtig eine Pandemie ausrief, hat Ebola
zunächst unterschätzt. Mit tödlichen Folgen. Die Berichterstattung
über Ebola mit ihren dramatischen Bildern von halb bekleideten
Menschen, die einfach in der Gluthitze auf staubiger Straße an Ebola
sterben, hat dazu beigetragen, dass die Nordhalbkugel aufgewacht ist
und Ebola als ihr Problem sieht. Auch die deutsche Regierung
reagierte in den vergangenen Wochen nicht schnell genug auf das sich
abzeichnende Drama in Westafrika. Wie gut, dass es nun endlich eine
gemeinsame Aktion von Regierung, Hilfsorganisationen und Ärzten gibt
und weitere Millionen-Summen in die Hilfe fließen. Für die Eindämmung
der Epidemie zählt jeder Tag. Die Zahl der Freiwilligen, die bereit
sind, ihr eigenes Leben zu riskieren, um das von vielen anderen
Menschen zu retten, ist ein überwältigendes Signal. Es belegt, dass
die Bevölkerung in der Debatte um die neue Verantwortung der
Deutschen in der Welt schon viel weiter ist, als es die politische
Führung bisher vermutet hatte.

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