Rheinische Post: Kommentar / Energie am Tropf = VON ANTJE HÖNING

Das Gute vorab: Die zähen Verhandlungen zum
Kohleausstieg gehen dem Ende zu, es wird einen Fahrplan geben, und
„Ausstieg in den 2030ern“ ist ein Kompromiss, mit dem Regionen,
Unternehmen und Klimaschützer gut leben können. Wenn heute Kanzlerin
und Ministerpräsidenten zusammenkommen, wird es auch um die Frage
gehen, was das Ganze kostet. Und hier fängt die Irrationalität an. 60
Milliarden Euro rufen die Ostländer auf. Ganz schön frech. Im
Windschatten des Kohleausstiegs soll der Steuerzahler den allgemeinen
Strukturwandel bezahlen. Dabei locken Staatsmilliarden allein keine
Firmen an, das kann die Lausitz vom Ruhrgebiet lernen. Auch NRW will
jetzt Milliarden. Am Ende wird jede Energie subventioniert. Für
Wind-, Sonnenstrom und Co. werden die Kunden schon jetzt mit 25
Milliarden Euro pro Jahr zur Kasse gebeten. Bei der Atomkraft bleibt
der Steuerzahler auf den Endlagerkosten sitzen. Nun soll er noch den
Kohleausstieg finanzieren. Dagegen waren die früheren
Steinkohle-Subventionen (120 Milliarden) nichts. Die deutsche
Energiewende bleibt ein Fass ohne Boden.

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