Bayer-Chef Werner Baumann hat mit der Übernahme
von Monsanto alles auf eine Karte gesetzt – für den Konzern und sich
selbst. Wenn die Übernahme scheitert, kann er gehen – und Bayer würde
zum potenziellen Übernahmeobjekt für globale Pharmariesen. Das zu
verhindern, war von Anfang an der treibende Gedanke hinter dem Deal.
Mit dem Okay von EU-Kommissarin Vestager kommt Bayer seinem Ziel
einen großen Schritt näher. Der Preis ist hoch: Bayer muss nahezu
sein gesamtes Saatgutgeschäft abgeben. Und Vestager fordert noch
mehr, um zu zeigen, dass sie die massiven Bedenken der Bauern und
Verbraucherschützer ernst nimmt. Sie zwingt Bayer, wichtige
Zukunftsgeschäfte in Digitalisierung und Forschung abzugeben. Sie
schaut eben nicht nur auf die drohende Monopolisierung heute, sondern
auch auf die Zukunft. Das ist klug. Die Dänin ist damit am Ziel,
Baumann noch nicht. Zum einen steht noch die Zustimmung der
US-Behörden aus, die Bayer zunächst unterschätzt hat. Zum anderen
muss er zeigen, dass er Monsanto nicht nur übernehmen, sondern auch
integrieren kann.
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