Euro-Gegner werden sich bestätigt sehen, dass
die Währungsunion ein großer Fehler war: 16 Jahre nach Einführung des
Euro als Buchgeld ist er gestern auf seinen Startkurs gefallen.
Schwache Währung, schlechtes Geld? Nein. Trotz aller Fehler, die bei
der Konstruktion der Euro-Zone gemacht wurden (Griechenland hätte nie
eintreten dürfen), profitiert Deutschland wirtschaftlich wie
politisch vom Euro. Auch jetzt. Seine Talfahrt ist für deutsche
Exporteure ein Segen und für die Volkswirtschaft ein wahres
Konjunkturprogramm. Und während früher ein fallender Euro von
steigenden Öl-Rechnungen begleitet wurde, da man Rohöl in Dollar
handelt, bleiben Sprit- und Heizölpreise nun unten. Denn der
Wechselkurs-Effekt beim Öl wird überkompensiert durch das
preissenkende Überangebot an Öl. Am 22. Januar will die Europäische
Zentralbank über den Kauf von Staatsanleihen zur Stabilisierung der
Währungsunion entscheiden. Der gilt seit langem als kaum vereinbar
mit dem EZB-Mandat. Nun wird er auch noch überflüssig: Die
Euro-Schwäche liefert bereits genug Schützenhilfe für die Euro-Zone.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621