Es ist schon fast ein Ritual: in der Rolle der 
Opposition die Schuldenpolitik der amtierenden Regierung zu geißeln. 
Nach Übernahme der Regierungsverantwortung dann aber ebenfalls hohe 
Kredite aufzunehmen. So vollzieht es sich gerade wieder nach dem 
Regierungswechsel in NRW. 1,55 Milliarden Euro neue Schulden will die
schwarz-gelbe Landesregierung machen, ein Nachtragshaushalt soll 
verabschiedet werden. Tatsächlich gibt es Bereiche, in denen jetzt 
schnell gehandelt werden muss, weil die rot-grüne Vorgänger-Regierung
sie vernachlässigt hat: Kita-Träger stehen vor dem Aus, 
Krankenhäusern fehlt das Geld für Investitionen. Die zusätzlichen 
Mittel helfen ihnen nun über die nächsten Monate. Doch nicht überall 
setzt die neue Landesregierung bei der Identifizierung der 
vordringlichsten Ausgaben nachvollziehbare Schwerpunkte. So gehen die
Schulen zunächst leer aus, auch die Integration der Flüchtlinge 
spielt keine Rolle. Dafür kürzen CDU und FDP bei Programmen für 
Langzeitarbeitslose, obwohl die Einsparungen kaum ins Gewicht fallen.
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