Rheinische Post: Kommentar / Frechheit siegt = Von Horst Thoren

Düsseldorf hat das, was die Narren mögen – die
längste Theke der Welt und den besten Rosenmontagszug in Deutschland.
So politisch, so frech, so auf den Punkt – so gut kann das kein
anderer am Rhein. Im Ranking des rheinischen Frohsinns stellt Mainz
die besten Redner, Köln die bekanntesten Bands und Düsseldorf die
bösesten Wagen. Während Köln Prominenz zur Prunksitzung versammelt,
werden in Düsseldorf Potentaten angeprangert. So auch gestern. Da
kennen die Düsseldorfer nichts. Sie drehen Martin Schulz durch den
Wolf, zeigen Merkel als Schwarze Witwe und Lindner als Hasenfuß.
Karneval am Rhein lebt von Pointe, Provokation, Protest. Düsseldorf
beherrscht alle drei Spielarten und setzt sie beim Rosenmontagszug in
Szene. So ist der Zug weit mehr als ein lustiger Ausflug
feierfreudiger Alttrinker. Er ist das, was Demokratie braucht:
Meinungsäußerung! Kommentiert wird, was Politik und Wirtschaft
(weltweit) angerichtet haben: Skandale und Krisen – von Diesel bis
Nord-Korea, von Brexit bis Air Berlin. Der Mut zur Frechheit möge dem
Düsseldorfer Karneval erhalten bleiben! Nur so bleibt er einzigartig.

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