Rheinische Post: Kommentar / Gezielte Hilfe für Langzeitarbeitslose = Von Eva Quadbeck

Wer in einer Zeit, in der die Wirtschaft über
Jahre eine gute Konjunktur erlebt, keine Arbeit findet, schafft dies
auch bei anhaltendem Job-Boom nicht alleine. Diese Menschen brauchen
Hilfe. Es darf aber nicht wieder der Fehler begangen werden,
Arbeitslosigkeit mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu bekämpfen. Den
Langzeitarbeitslosen muss vielmehr der Weg in den ersten
Arbeitsmarkt, also direkt zu den Unternehmen, geebnet werden – so
schwierig das auch ist. Die Arbeitsagentur kann diese Aufgabe nicht
alleine bewältigen. Sie muss sich mit Schulen, Kitas und sozialen
Diensten vernetzen. Viele Betroffene benötigen längere Zeit einen
Ansprechpartner für ihre Schwierigkeiten beim Neustart.
Langzeitarbeitslosen mit Kindern muss bevorzugt geholfen werden. Denn
die traurige Realität ist, dass Sozialhilfekarrieren mitunter über
Generationen vererbt werden. Es gibt bereits viele Hilfsangebote für
Kinder aus den Familien von Langzeitarbeitslosen – finanziell und
praktisch vor Ort. Die beste Hilfe für diese Kinder aber ist, wenn
sie sehen, dass ihre Eltern ein geregeltes Leben mit eigenem
Einkommen führen. Diese Vorbildfunktion kann kein staatliches
Hilfsprogramm ersetzen.

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