Rheinische Post: Kommentar / Gratwanderung = VON BIRGIT MARSCHALL

China möchte bis Mitte des Jahrhunderts in
allen wichtigen Industriesparten Weltmarktführer sein. Kein Wunder,
dass die Volksrepublik besonders an deutschen Unternehmen
interessiert ist, die aktuell technologische Weltmarktführer sind
oder dies demnächst werden könnten. Wenn Deutschland wirtschaftlich
nicht an die Wand gedrückt werden will, macht es Sinn, sich besser
gegen den chinesischen Ansturm zu wappnen. Denn haben die Chinesen
erst einmal den Fuß in der Tür, drohen nicht selten Technologie- und
Arbeitsplatztransfers aus deutschen Unternehmen in die Volksrepublik.
Die Bundesregierung tut gut daran, die Kriterien in der
Außenwirtschaftsverordnung für eine Überprüfung der Firmenübernahmen
nochmals zu verschärfen. Deutschland sollte allerdings eine offene
Volkswirtschaft bleiben. Ausländische Investoren müssen auch
weiterhin das Gefühl haben, hier willkommen zu sein. Eine schwierige
Gratwanderung für Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Sein Ziel
sollte ein Investitionsabkommen mit China sein, das fairere
Bedingungen für deutsche Unternehmen in China schaffen würde.

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