Rheinische Post: Kommentar / Grenzen auch für Wölfe = VON KRISTINA DUNZ

Das Szenario erscheint etwas überzeichnet,
wonach keine Kühe und Schafe mehr auf Deutschlands Wiesen stehen
werden, wenn Jäger Wölfe nicht abschießen dürfen. Bauern und Schäfer
werden hoffentlich ihre Tiere nicht dauerhaft im Stall einsperren,
damit kein Wolf ihnen etwas antun kann. Es wäre die größere Quälerei
für die Mehrheit der Nutztiere. Das Problem ist aber, dass es keine
Weidetierhaltung gibt, die vor Wölfen schützt. Herdenschutzhunde
gegen Wölfe sind teuer und brauchen eine ganz eigene Betreuung. Und
es gibt kaum Zäune, die Wölfe wirklich abschrecken. Für die
Tierschützer, die sich für die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland
erfolgreich stark gemacht haben, ist die Vorstellung unerträglich,
dass einige wieder abgeschossen werden sollen. Aber genauso
schmerzlich ist es für Landwirte, wenn sie auf ihrer Wiese eigene
Schützlinge tot einsammeln müssen. Es wird nicht ohne eine
vernünftige Balance gehen. Dass es in Deutschland wieder Wölfe gibt,
ist schön. Aber ihr Revier muss begrenzt sein. Darum müssen sich
Experten kümmern. Jäger zum Beispiel. Nicht die Schäfer.

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