Rheinische Post: Kommentar / Große Kollision = Von Eva Quadbeck

Mit dem Versuch, die Affäre um den unter
Kinderporno-Verdacht stehenden früheren SPD-Bundestagsabgeordneten
Sebastian Edathy aufzuklären, ist die große Koalition weiter
auseinandergedriftet. Genau genommen ist die Krise trotz des Treffens
der drei Parteichefs weiter eskaliert. So wichtig es für das Trio
auch sein mag, sich gegenseitig Vertraulichkeit zu beweisen und daher
über ihre Aussprache nichts zu erzählen – ein öffentliches Signal der
Versöhnung wäre als Botschaft in die eigenen Reihen hinein wichtig
gewesen. So aber geht der Streit munter weiter. Die große Koalition
steuert auf eine große Kollision zu. In der Union rumort es richtig:
SPD-Parteichef Sigmar Gabriel ist es erst gelungen, aus einem
Wahlergebnis von 25 Prozent eine Regierungsbeteiligung von 50 Prozent
zu zimmern. Und dann stolpert auch noch ein CSU-Minister über ein
SPD-Problem. Die Sozialdemokraten, die in den ersten Wochen der
Regierung gerne den Eindruck erweckten, sie steuerten das Bündnis,
werden vorerst etwas demütiger agieren müssen.

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