Rheinische Post: Kommentar: Hilfe für den Kaukasus

In einer komplizierter werdenden Welt bedarf es
mehr Gesprächspartner. Da muss sich eine deutsche Regierungschefin
die Mühe machen, den Kaukasus zu bereisen. Auch dort geht es um
europäische und deutsche Interessen. Mit ihrem Besuch fördert Merkel
die Eigenständigkeit von Georgien, Armenien und Aserbaidschan
gegenüber dem in dieser Region immer noch übermächtigen Russland. Und
wenn nicht deutsche Wirtschaftsdelegationen die Chancen für
Investitionen, Kooperationen und Geschäfte ausloten, dann kommen halt
die Chinesen. Die Kaukasus-Länder symbolisieren, wie mächtig Russland
als frühere Schutzmacht noch ist, und legen auch offen, wie der
russische Präsident Putin mit harter Hand und vielen kleinen
Verstößen gegen internationales Völkerrecht das frühere Sowjetreich
zusammenhält. Die Ukraine ist längst nicht der einzige Fall. Im
Kaukasus geht es um machtpolitische Einflüsse. Es geht vor allem aber
auch um die Menschen dort. Sie fühlen sich Europa zugehörig. Ihre
Wirtschaftskraft aber liegt auf dem Niveau manch eines afrikanischen
Landes. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.

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