Natürlich kann man sich als Einzelhändler
hinter dem Argument verstecken, am Elend in Teilen der Branche seien
immer nur die bösen Online-Händler Schuld, die das Geschäft in den
Innenstädten zerstörten. Erstens ist das aber wenig zukunftsträchtig,
weil sich das Internet sicher nicht in Luft auflösen wird. Und
zweitens ist der wachsende Online-Handel auch nur ein Teil des
Problems. Dass die traditionellen Textilfilialisten in die Mühlen
zwischen Internet-Königen wie Amazon und Co. auf der einen und
Discountern wie Primark auf der anderen Seite geraten, ist keine neue
Erkenntnis. Es kommt darauf an, was man aus der Not macht. Sich mit
Internet-Riesen zu verbünden und deren Infrastruktur als
Verkaufsplattform zu nutzen, ist eine Möglichkeit. Dem Kunden in den
Filialen ein straffes und übersichtlich dargebotenes Sortiment zu
bieten, so dass er nicht durch die Niederlassung irrlichtern muss,
ein anderes. Letzteres hat H&M an vielen Stellen versäumt. Und
natürlich kann man vom Kunden mehr Geld verlangen als die Discounter.
Dann muss die Qualität aber auch besser sein. Sonst ist man als
vermeintlicher Kultanbieter irgendwann unglaubwürdig.
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