Schlimm ist: Langsam setzt ein Gewöhnungseffekt
ein. Die Nachricht, dass Opel durchsucht wurde, überrascht nicht
mehr. Der Verdacht, dass Diesel-Motoren manipuliert worden sein
sollen, erschüttert nicht mehr. Die Ankündigung, dass knapp 100.000
Fahrzeuge zurückgerufen werden, schockiert nicht mehr. Und selbst die
Nachricht, dass Euro-6-Diesel unter Manipulationsverdacht stehen, die
Politik diese Schadstoffklasse bislang von Fahrverboten aber
ausklammern wollte, verwundert nicht besonders. All das ist fast
schon Routine nach drei Jahren Diesel-Skandal. Während sich
Staatsanwälte, Auto-Manager und Politiker hierzulande an alten
Verfehlungen abarbeiten (müssen), droht das Land seine Zukunft zu
verspielen. Autonomes Fahren, Elektromobilität, die Herausforderungen
sind gewaltig. Eigentlich müssten Hersteller und Politik alle Energie
auf die großen Fragen der Zukunft verwenden. Stattdessen: Stillstand.
Den einen fehlt der Wille, den anderen die Kraft, die Verfehlungen
aufzuklären und die Diesel-Diskussionen zu beenden. Die Gefahr ist
groß, dass Deutschland irreparable Schäden davonträgt.
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