Der Aufruhr um die Essener Tafel ist das
bittere Ergebnis einer Politik, die zu viel laufen lässt. Zu diesen
Verteilungskämpfen zwischen den Ärmsten der einheimischen
Gesellschaft und den in den vergangenen drei Jahren zugezogenen
Flüchtlingen hätte es nicht kommen dürfen.
Wer nun den Chef der Essener Tafel als Rassisten beschimpft, hat
nicht verstanden, worum es geht. Dieser Mann, der als Ehrenamtler in
seiner Freizeit Lebensmittel sammelt und verteilt, war mit der
steigenden Zahl Bedürftiger schlicht überfordert. Sein Beschluss,
keine Migranten mehr zuzulassen, war eine Notbremse, aber kein Akt
von Rassismus. Selbstverständlich darf der Ausschluss einer
bestimmten Gruppe kein Dauerzustand sein. Der runde Tisch in Essen
muss schnell zu einer Lösung kommen.
Gelöst werden muss aber das eigentliche Problem: die wachsende
Zahl Bedürftiger. Für die armen Seniorinnen bedarf es einer
Grundrente, für die Alleinerziehenden müssen die
Hinzuverdienstgrenzen gelockert werden, und die vielen jungen
männlichen Migranten brauchen Jobs. Wer nicht bereit ist, auch
einfache Arbeit anzunehmen, der sollte auch keine Berechtigung für
die Tafel erhalten.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell