VON GEORG WINTERS Offiziell ist der neue
deutsche Warenhaus-Riese ein Gemeinschaftsprojekt von Karstadt und
Kaufhof. In Wirklichkeit regiert allein Karstadt, und die Essener
schlachten den einstigen Rivalen vom Rhein gnadenlos aus. In den
Filialen verlieren nur Kaufhof-Leute ihren Job, in der Verwaltung
werden auch vor allem die Kölner geschrumpft. Eine Alternative gibt
es nicht. Der Kaufhof-Eigentümer HBC, der mit seiner Arroganz, seiner
Ahnungslosigkeit und seiner Beratungsresistenz Kaufhof an den Rand
des Zusammenbruches gerissen hat, muss alles mitmachen. Denn wäre die
Warenhaus-Allianz nicht zustande gekommen, hätte Kaufhof vermutlich
bald Insolvenz anmelden müssen. HBC hat sich mit der Abgabe der
operativen Führung weggeduckt Wenn–s gut geht, partizipieren die
Kanadier irgendwann am Erfolg, wenn nicht, werden sie sich
schnellstmöglich verabschieden wollen. Verantwortung für Eigentum
sieht anders aus. Aber auch bei Karstadt-Eigner René Benko bleibt der
Verdacht, dass er am Ende gar nicht am Kaufhausgeschäft und doch nur
an den Immobilien interessiert ist. Dann würde das Warenhaus doch
noch einen langsamen Tod sterben.
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