Rheinische Post: Kommentar / Keine Pferde im Zug = Von Rainer Leurs

Seit Generationen gehören Pferde zum Karneval.
Es ist ein majestätischer Anblick, wenn Kaltblüter Kutschen durch die
Straßen ziehen oder kostümierte Karnevalisten durchs Spalier der
Menge reiten. Das ist das Brauchtum. Und das sind die Fakten: Fünf
Menschen wurden beim Rosenmontagszug in Köln verletzt, als die Pferde
einer Kutsche durchgingen. Neun Verletzte waren es Karneval 2017 in
Bonn. Weitere Beispiele gab es in den vergangenen Jahren genug. Keine
Frage: Unfälle sind nicht die Regel, wenn Pferde in Festzügen
mitlaufen. Aber sie kommen vor, trotz aller Sicherheitsmaßnahmen.
Pferde sind Fluchttiere. In Jahrmillionen haben sie sich an ein Leben
auf Steppen und Graslandschaften angepasst. Nicht an
Straßenschluchten voller Jecken, an „Alaaf“-Schreie oder fliegende
Strüssjer. So eine Kulisse mit einem schreckhaften Tier von knapp
einer Tonne Lebendgewicht zu durchqueren, ist keine gute Idee. Es ist
ein Sicherheitsrisiko. Und Tierquälerei womöglich noch dazu. Ziehen
wir endlich die Konsequenz daraus. Pferde gehören auf die Weide, auf
Reitwege oder in die Box. Im Karneval haben sie nichts zu suchen.

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