Rheinische Post: Kommentar: Konsequente Absage

Es ist eine richtige Entscheidung, dass
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet nicht zusammen
mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan die Kölner
Ditib-Moschee eröffnen wird. Wie hätte er wohl vermitteln wollen,
dass die Landesregierung ihre Beziehungen zu dem Moscheeverband
einerseits auf Eis legt wegen dessen zu großer Nähe zur staatlichen
Religionsbehörde Diyanet und andererseits deren Kölner Moschee
einweiht? Damit wäre der Ministerpräsident seinen eigenen Leuten in
den Rücken gefallen. Auch ohne diesen Programmpunkt birgt der Besuch
genug Brisanz. Wenn Laschet gemäß seiner Ankündigung handelt und mit
Erdogan tatsächlich an einem noch zu bestimmenden Ort
unterschiedliche Ansichten austauschen will, dann wird er nicht umhin
können, auch die Frage der inhaftierten Deutschen in türkischen
Gefängnissen anzusprechen und die alltägliche Verletzung der
Menschenrechte. Vorausgesetzt, dass es nach dieser Absage überhaupt
noch ein Treffen zwischen Laschet und Erdogan geben wird.

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