Man wünscht sich fast jene transatlantische
Beziehungskrise von 2015 zurück, als US-Geheimdienste Geheimes taten
und EU-Politiker abhörten. Mit Trump regiert nun ein US-Präsident,
dem die abgefischten Gespräche aus Europa reichlich egal sein
dürften. Die EU ist ihm egal. Trump und seinen Leuten ist die rührige
europäische Bündnisrhetorik fremd. In Trumps Außenpolitik gibt es
keine Win-win-Situation. Die USA können nur alleine gewinnen, so
lassen sich bisherige Aussagen Trumps interpretieren. Und dass er es
ernst meint, hat er mit dem Aus für das transpazifische
Handelsabkommen TPP bewiesen. „Was könnt ihr für uns tun?“, soll ein
Trump-Berater den deutschen Botschafter in Washington gefragt haben.
Die EU muss schnell raus aus der Jammerecke. Sie sollte sich auf
eigene Maßnahmen einstellen, sollten die USA Zölle auf EU-Importe
legen. Sie muss wettbewerbsfähiger werden, eigene Handelsabkommen mit
den Boomregionen vorantreiben und interne Strukturen verschlanken und
festigen. Europa muss aus eigener Stärke heraus Machtfaktor bleiben.
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