Macron hat einen großen Wurf gewagt. Viele 
Teile seines ambitionierten Zukunftsplans für Europa sind zu 
begrüßen, etwa die Einführung eines Mindest-Firmensteuersatzes, ein 
gemeinsames Verteidigungsbudget, gemeinsame Anstrengungen bei 
Digitalisierung und Energiewende, die Wiederbelebung des 
EU-Klimaschutzes. Doch Macron will eben auch die Schuldenhaftung an 
vielen Stellen vergemeinschaften. Hier kann und darf Deutschland 
nicht mitgehen. Denn es soll für Dinge in Haftung gehen, für die es 
gleichzeitig die eigene Entscheidungsbefugnis an die Mehrheit der 
Gemeinschaft verlöre. Dies wäre der Fall bei einer gemeinsamen 
Arbeitslosenversicherung oder einer gemeinsamen 
Banken-Einlagensicherung. Beides wird zu Recht von Schäuble und 
anderen abgelehnt. Auch ein Eurozonen-Budget für Investitionen, das 
Macron aus harmonisierten Unternehmensteuern speisen will, kann 
Deutschland deshalb nicht unterstützen. Das Gros der Steuern käme 
schließlich aus der größten Volkswirtschaft. Verteilen würden das 
Geld dann aber vor allem andere. Das geht so nicht.
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