Rheinische Post: Kommentar: Manager kassieren zu viel

Spitzenkräfte sind ein knappes Gut, also
sollten sie angemessen bezahlt werden. Das gilt für den
Fußballspieler, für den Manager, aber eben auch für die hervorragende
Krankenschwester und den fleißigen Erzieher. Nur: Während die einen
Millionen bekommen, gehen die anderen mit ein paar Tausend Euro nach
Hause. Das ist seit Jahren so – und weder die Politik noch
Gewerkschaften oder Betriebsräte, die in den Aufsichtsräten der
Unternehmen sitzen, haben daran etwas geändert. Besser macht es das
nicht. Es ist absurd, wenn Vorstände das 57-fache der Beschäftigten
bekommen. Gerne wird darauf verwiesen, dass die Verhältnisse in
Ländern wie den USA ganz anders aussehen. Es ist legitim, dass sich
deutsche Manager mit den Kollegen im Ausland vergleichen – ihre
Konzerne müssen es auf dem Weltmarkt ja auch. Daraus aber abzuleiten,
die Vorstandsgehälter in Deutschland seien eigentlich viel zu
niedrig, ist genau der falsche Schluss. Nur weil es anderswo noch
ungerechter zugeht, ist es hierzulande nicht gut. Die Gehälter müssen
sinken, wenn die soziale Akzeptanz wieder steigen soll.

www.rp-online.de

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell