Die Länder müssen sich angesichts des Berichts
der Bundesrechnungsprüfer vorwerfen lassen, beim Nahverkehr schlecht
zu wirtschaften. Es ist unverschämt, mehr Mittel von der
Bundesregierung für Busse und Nahverkehrszüge einzufordern und
gleichzeitig den eigenen Bedarf nicht klar anzugeben. So wird das
Bild gieriger Landesverkehrsminister genährt, die sich mehr
Überweisungen aus Berlin wünschen – und diese auch bekommen werden -,
das Geld aber nur unzureichend für Verbesserungen des ÖPNV ausgeben.
Es ist nicht vermittelbar, wenn fast drei Milliarden Euro bei den
Ländern auf Halde liegen, obwohl in nahezu jedem Bundesland dringend
mehr Nahverkehr benötigt wird. Sicher, die Baufirmen sind ausgelastet
und die Hürden bei Genehmigungsverfahren hoch. Aber Geld könnte auch
kreativer eingesetzt werden als nur für herkömmliche Bauvorhaben.
Wenn kurzfristig kein neues Gleis möglich ist, gibt es vielleicht die
Option, gemeinsam mit Carsharing-Anbietern ein Dorf per
Shuttle-Service an einen Regionalbahnhof anzubinden. Der Bund sollte
die Verwendung der Mittel stärker kontrollieren. Weniger Staus und
eine bessere Klimabilanz des Verkehrssektors lassen sich nur
erreichen, wenn die Länder ihr Missmanagement abstellen.
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