Rheinische Post: Kommentar: Nach außen gehen

Die Kirchen in Deutschland verlieren weiter
Mitglieder. Vor allem die im Verhältnis zu den Sterbefällen
geringeren Taufzahlen sorgen dafür, dass die Zahl der evangelischen
und der katholischen Christen in der Bundesrepublik zurückgeht. Doch
noch immer sind die Zahlen ordentlich: 44 Millionen Menschen in
Deutschland gehören einer der beiden großen Kirchen an. Aber das wird
nicht so bleiben, wenn die Kirchen nicht aktiver versuchen, das
Steuer herumzureißen. Noch sind sie gefragte Partner im
gesellschaftlichen Diskurs, etwa wenn es um Flüchtlinge und
Menschenrechte oder Fragen von Leben und Tod geht. Als ethisches
Gewissen sind sie unersetzbar. Damit das so bleiben kann, müssen die
Kirchen in aller Öffentlichkeit dazu einladen, sich mit dem
christlichen Glauben auseinanderzusetzen, und zwar mit einer
Perspektive, bei der am Ende zumindest die Möglichkeit eines
Kircheneintritts steht. Auch wenn es manchen Pfarrer und manches
Mitglied eines Presbyteriums oder Pfarrgemeinderats Überwindung
kostet: Die Kirchen müssen selbst engagiert auf Außenstehende
zugehen.

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