Mit Robert Habeck und Annalena Baerbock an der
Spitze werden die Grünen frischer, kraftvoller und überraschender.
Beide beherrschen den publikumswirksamen Auftritt, beide sind starke
Persönlichkeiten mit Strahlkraft. Habeck wird die vielen
Vorschusslorbeeren ab sofort aber auch einlösen müssen. Mit seiner
Bewerbungsrede für den Parteivorsitz ist ihm das noch nicht gelungen.
Dazu war er zu unkonkret. Wohin er mit den Grünen will, blieb
nebulös. Baerbock war zur Überraschung vieler auf dem Parteitag
einfach besser. Wichtig für die Grünen ist der rasche Blick nach
vorn. Denn gerade formiert sich die Groko. Sie hat wenig Ideen für
die Zukunft: Viel will sie für Rentner tun, wenig fällt ihr etwa zur
Gestaltung der digitalen Arbeitswelt ein. Die Schwäche von Union und
SPD ist eine Chance für die Grünen – wenn es ihnen gelingt, sich vor
allem gegen rechte, aber auch linke Extremisten als linksliberale,
pragmatische Alternative mit zukunftstauglichen Antworten zu
etablieren. Dann können die neuen Grünen aus allen Lagern, nicht nur
von SPD und Linken, mit Zulauf rechnen.
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