Rheinische Post: Kommentar: Nur politisch zu lösen

Abschreckungskraft ist das Zauberwort
israelischer Politiker, wenn es darum geht, die Hamas im Gazastreifen
zur Waffenruhe zu zwingen. Dass sich die palästinensischen Islamisten
so schnell nicht schrecken lassen, dürfte indes spätestens seit dem
letzten Krieg vor fünf Jahren und seit den Massenprotesten an der
Grenze bewiesen sein. Immer wieder provozieren die Kämpfer mit
Raketen, die in der Regel wenig ausrichten, schmerzhafte
Vergeltungsangriffe der israelischen Luftwaffe. Israels
Regierungschef Benjamin Netanjahu weiß, dass die Hamas so einfach
nicht in die Knie zu zwingen ist. „Ruhe für Ruhe“ ist seine Devise.
Wenn die Hamas nicht schießt, greift Israel auch nicht an. Ein
wackliger Waffenstillstand ist immer noch besser als sinnloses
Blutvergießen, auch wenn Netanjahu sein schnelles Einlenken trotz des
Raketenangriffs auf das Zentrum Israels zweifellos Wählerstimmen
kosten wird. Eine langfristige Feuerpause kann nur auf politischem
Weg erreicht werden. Solange die Palästinenser in Gaza Not leiden,
wird Israel wieder mit Angriffen rechnen müssen.

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